Kanada - Nova Scotia und New Brunswick

Stechbiester - Zurück auf Kanadas Festland erwarten uns kleine Tierchen, die uns das Leben nicht gerade erleichtern: Zig Mücken und Blackflies, hier schlicht als «bugs» zusammengefasst. Die Stiche der Blackflies jucken noch viel stärker, länger, und verheilen ausserdem nur langsam. So werden gar Hummerschmause zur Nervenprobe und auch die schönsten Übernachtungsplätze erfreuen uns nicht mehr gleich. Es hilft nur sich langärmlig anzuziehen, frühzeitig mit dem Kochen fertig zu sein (vor Sonnenuntergang) oder sich gleich nach drinnen verkriechen. Trotz Mückengitter gibt es aber immer welche, die es bis hinein schaffen…
frische Hummer ... das Znacht will verdient sein

Eindrücke von unterwegs - Unsere Route führt uns vorbei am schönen Bras d’Or Lake und weiter über Highways um schneller voranzukommen. Immer wieder biegen wir aber auch auf Provinz-Strassen ab, um etwas zu sehen von unserer Umgebung. Eine Mischrechnung.
Auch hier ist die Rasenpflege das bevorzugte Hobby. Beinahe jedes Haus ist ein Schmuckstück und wartet mit perfektem Golfrasen auf. Nicht von Hand gemäht, versteht sich.
Erstmals sehen wir aber auch landwirtschaftliche Betriebe. Meist bestehend aus mehreren Gebäuden, grossen, rot-weiss gestreiften Silos und einem abseitsstehenden Wohnhaus.
Bei heissem Sommerwetter bringen wir viele Kilometer hinter uns, unterbrochen von Glacéstopps und der Suche nach schönen Stellplätzen am Meer. Wobei wir meist fündig werden.
Über den Fahrstil der Kanadier müssen wir öfters den Kopf schütteln und manchmal gar den Atem anhalten. «Richtiges Überholen» scheint hier in der Fahrschule kein Programmpunkt gewesen zu sein. Meist kleben die Überholungswilligen direkt hinter uns, nur um dann im denkbar dümmsten Moment zu überholen. Auch doppelte Sicherheitslinien und fehlende Sicht auf die Gegenfahrbahn können sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Auch wenn wenige Meter später aus einer Spur zwei werden und überholen ein Leichtes wäre, nein solange warten können sie nicht. Lieber sofort und so das eigene, aber auch das Leben anderer aufs Spiel setzen.
Da können wir nur hoffen, nie zum falschen Zeitpunkt auf der falschen Seite zu sein…. Dieses Phänomen lässt sich übrigens quer durch alle Altersstufen beobachten.
unterwegs in Antigonish on the road schmucke Häuschen wer wohnt wo? Fasan perfekter Rasen bei jedem Haus Bauernhöfe fast zu perfekt!

Autodoktor - In Antigonish legen wir einen Zwischenstopp ein. Wir holen den noch fehlenden Ersatzreifen und suchen eine Garage auf. Seit Neufundland klappert es unter unserem Auto; die Aufhängung des Auspuffes ist an mehreren Stellen gebrochen. Nach drei Anläufen finden wir eine Garage in der gearbeitet wird und deren Belegschaft noch nicht in’s lange Wochenende (Canada Day) entschwunden ist. Ein bisschen Schweissen am richtigen Ort und wir sind wieder geräuschlos unterwegs.
Auch ein Bummel im hübschen Städtchen liegt noch drin und zur Abkühlung gönnen wir uns ein erfrischendes Erdbeer-Smoothie.
unser Platz für den Canada Day

Akadien - Über Moncton und Miramichi kommen wir in die Heimat der Akadier. Akadien war im 18. Jahrhundert eine französische Kolonie. Engländer zeigten aber ebenfalls Interesse und eroberten das Land. Die Akadier zerstreuten sich in alle Welt.
Viele kamen aber zurück und leben nun in Nova Scotia, New Brunswick, Québec, aber auch im Staat Maine in den USA.
Zwar ist uns nicht entgangen, dass hier ein Mischmasch aus Französisch und Englisch gesprochen wird (was ziemlich schwierig zu verstehen ist), dass die Bewohner aber so sehr der Vergangenheit nachtrauern und sich ganz und gar nicht als Kanadier fühlen, hätten wir nicht erwartet. Als wir bei einer Tankstelle ins Gespräch mit einem älteren Mann kommen, stelle ich die kapital falsche Frage. Es ist 1. Juli, Canada Day und ich frage ihn, ob er heute feiern würde. «no, no, we are acadians here. We have our own national day.» Oooops!
Bei der Weiterfahrt wird uns dann auch bewusst, dass hier ausnahmslos die Fahnen der Akadier (französische Fahne mit gelbem Stern oben links) hängen und auch beinahe jedes Haus mit einem Stern geschmückt ist. Und das mitten in Kanada.

Dritte Provinz - Mit New Brunswick erreichen wir unsere dritte Provinz in Kanada. Sie ist im Verhältnis zu den anderen, relativ klein und wir durchfahren sie nur. Finden aber, nach langer Suche, einen wunderschönen Platz direkt am Meer. Wir stehen auf einer gemähten Wiese, davor ein kleiner Privatstrand und das Beste - eine kühle Brise und somit wenige Mücken. Es ist so perfekt, dass wir es kaum glauben. So kochen wir am «Canada Day» Lasagne und wunderen uns ein wenig, dass kein Feuerwerk steigt. Sind denn auch hier alle «acadians»? Scheint so.
In Cambellton erledigen wir ein paar Kleinigkeiten und biegen dann auf eine imposante Brücke ab; sie wird uns auf die Halbinsel Gaspé bringen. Dort erwarten uns wieder ein paar Abenteuer. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Simon

2014-07-20 17:04:21

Liebe Sabine und Andi
Ihr macht mir das Zurückkommen nach Hause nicht gerade einfach ... ich will wieder unterwegs sein!

Tolle Berichte und wunderschöne Fotos ... geniesst es!

Rene Mehmann

2014-07-21 10:33:16

Hallo Travelers
ich wusste bis zum neusten Bericht nichts von den Arkadiern. Dass es soviel Nationalstolz gibt war mir nicht klar.Die Grösse der Lobbster beeindruckt! Unsere Shripms sind da viel bescheidener. Die Aargauer Nummer an Zora macht sich doch gut. Danke für Euren Bericht und die stimmungsvollen Fotos. Herzliche Grüsse und gute Fahrt wünscht Rene Mehmann

Irene

2014-07-21 10:48:35

Ihr lieben 2 Weltenbummler......Ein paar Schwierigkeiten habt ihr ja nun schon ziemlich gemeistert und daraus die Erkenntnis gewonnen: Auch beim Reisen sollte man nicht hetzen...Schon gar nicht, wenn man nicht muss-).Die Freiheit strahlt aus euren Gesichtern,auch wenn dieses und jenes nicht ganz euren Vorstellungen entspricht.
Ich wünsche euch weiter viel Abenteuerlust, schöne Naturerlebnisse und nette Begegnungen.
Schmatz Irene

rene and Lisa

2014-07-24 22:16:11

Hoi zaemae. Hat sich Das MIT dem Unfall hoffentlich geklaeret .und Ihr habt writer him einen tollen trip. Wir auch,kommen nicht Zum Staunen raus ,in was fuer einem schoenen Land wir leben. Sind durch New Brunswick gefahren . Und haben ueber die Arkadier gelernt ,und auch die gemaehten Rasen bewundert. Heute Kamenskoye wir ueber die Confederation Bridge.Kauften gleich ein Buch,und werden Heute lesen,es regent naemlich.Aber wie koennen gar nicht klagen. Unser VW schnurrt along wie eine Katz. Habt Ihr einen Wassertank?und wie gross? Cheers. Rene and lisa

Sabine und Andy

2014-07-28 04:42:17

Lieber Simon

Herzlichen Dank für deinen Kommentar! Uns ist es bei deinen tollen Reiseberichten und Bildern auch nicht anderst ergangen)
Aber nach Hause kommen ist dann doch noch mal etwas ganz anderes... Gutes Eingewöhnen wünschen wir!
S&A


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